Gedenkstätte

Fuhlsbüttel

Im ehemaligen Torhaus befindet sich die Gedenkstätte

Die Gedenkstätte Konzentrationslager und Strafanstalten Fuhlsbüttel

ist eine Gedenkstätte der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen. In der Ausstellung mit dem Schwerpunkt „Widerstand“ wird die Geschichte des Konzentrationslagers und das Schicksal seiner Gefangenen dargestellt. Die Ausstellung befindet sich in dem ehemaligen Eingangsgebäude, einem Torhaus, der noch heute in Betrieb befindlichen Justizvollzugsanstalten.

Aktuelle Meldungen

Ausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“

Mit der „Reichstagsbrandverordnung“ vom 28. Februar 1933 schuf das NS-Regime die Legitimationsgrundlage für Willkür und Gewalt. In allen Teilen des Deutschen Reiches richteten die Nationalsozialisten…

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Rundbrief zum Jahreswechsel 2022/2023

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, dieser Rückblick auf die Ereignisse und Aktivitäten der Stiftung im Jahr 2022 stammt erstmals nicht aus der Feder des langjährigen…

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Tag des offenen Denkmals in den Hamburger Gedenkstätten

Der Tag des offenen Denkmals wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bundesweit koordiniert. Er findet immer am zweiten Sonntag im September statt. Mehr als 7.500 Denkmale sind geöffnet…

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Dr. Oliver von Wrochem neuer Vorstand der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte

Oliver von Wrochem, geboren 1968, hat langjährige Erfahrung in universitärer und außeruniversitärer Forschungs- und Vermittlungsarbeit unter anderem an der Universität Hamburg, dem Hamburger Institut…

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Detlef Garbe in den Ruhestand verabschiedet

Detlef Garbe, geboren 1956 in Göttingen, studierte Geschichte, Religion und Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg. Er gehörte 1982 zu den Gründern der Projektgruppe für die vergessenen…

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Termine

  • Sonntag, 2. April 2023 11:00–13:00

Führung und Gespräch in der Gedenkstätte Fuhlsbüttel

mit Ehrenamtlichen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und des Arbeitskreises ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) jeden Sonntag um 11.00 und 12.00 Uhr. Heute mit Claus-Henning Schwarz. Keine Anmeldung nötig.

  • Sonntag, 16. April 2023 11:00–13:00

Führung und Gespräch in der Gedenkstätte Fuhlsbüttel

mit Ehrenamtlichen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und des Arbeitskreises ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) jeden Sonntag um 11.00 und 12.00 Uhr. Heute mit Bernhard Pohl. Keine Anmeldung nötig.

  • Samstag, 22. April 2023 14:00–17:00

Treffpunkt: U/S-Bahn Station Ohlsdorf, Ausgang Fuhlsbüttler Straße

Fahrradfahrt über den Ohlsdorfer Friedhof und zur Gedenkstätte Fuhlsbüttel

Auf der Fahrradfahrt über den Ohlsdorfer Friedhof werden Grabstätten ausgewählter Persönlichkeiten, die im Nationalsozialismus verfolgt oder aber an Verbrechen beteiligt waren, aufgesucht. Die Fahrt führt auch zu den Gräberfeldern für KZ-Opfer, für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, für ausländische Kriegsgefangene und für Bombenopfer. Die Fahrt endet in der Gedenkstätte Konzentrationslager und Strafanstalten Fuhlsbüttel 1933–1945. Herbert Diercks, Kurator der Ausstellung, übernimmt die Kurzführung durch die Gedenkstätte. Kosten: 5 Euro (ermäßigt 3 Euro). Die Veranstaltung findet ab mindestens acht Teilnehmenden statt.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V.

 

  • Sonntag, 23. April 2023 11:00–13:00

Führung und Gespräch in der Gedenkstätte Fuhlsbüttel

mit Ehrenamtlichen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und des Arbeitskreises ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) jeden Sonntag um 11.00 und 12.00 Uhr. Heute mit Henning Glindemann. Keine Anmeldung nötig.

  • Sonntag, 30. April 2023 11:00–13:00

Führung und Gespräch in der Gedenkstätte Fuhlsbüttel

mit Ehrenamtlichen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und des Arbeitskreises ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) jeden Sonntag um 11.00 und 12.00 Uhr. Heute mit Anne Harden. Keine Anmeldung nötig.

Gefängnis Fuhlsbüttel, ca. 1931

Bereits wenige Wochen nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten

richtete die Hamburger Staatspolizei in Gebäuden der Fuhlsbüttler Strafanstalten ein Konzentrationslager ein. Hier wies sie zunächst kommunistische und sozialdemokratische Regimegegner*innen ein. Am 4. September 1933 erfolgte die formelle Übertragung der Leitung an besonders brutale und skrupellose SS- und SA-Angehörige. Das im zeitgenössischen Sprachgebrauch als »Kola-Fu« bezeichnete KZ Fuhlsbüttel wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem Inbegriff für Grauen, Leiden und Sterben. Bis zur Befreiung im Mai 1945 kamen über 200 Frauen und Männer ums Leben – sie starben an den Folgen der Misshandlungen, wurden ermordet oder in den Tod getrieben. 

Ab 1936 wurde das KZ Fuhlsbüttel als Polizeigefängnis weitergeführt. Nahezu alle verhafteten Hamburger Widerstandskämpfer*innen kamen in das »Kola-Fu«, ebenso wie Zeugen Jehovas und Juden und Jüdinnen, mit dem Regime Unzufriedene, Swing-Jugendliche und Menschen, die die Nationalsozialisten als »Asoziale« und »Volksschädlinge« verfolgten. Während des Krieges waren auch viele ausländische Widerstandskämpfer*innen und Zwangsarbeiter*nnen im »Kola-Fu« inhaftiert. Es gab neben dem Polizeigefängnis auch ein Zuchthaus auf dem Gelände. Von Oktober 1944 bis Februar 1945 nutzte die SS einen Gebäudeteil als Außenlager des KZ Neuengamme. Über 250 KZ-Gefangene aus zehn verschiedenen Nationen starben an den Folgen der unmenschlichen Behandlung. 

Blick in die Ausstellung im ehemaligen Torhaus

Die Gedenkstätte Konzentrationslager und Strafanstalten Fuhlsbüttel 1933–1945

wurde 1987 in dem ehemaligen Eingangsgebäude, einem Torhaus, der noch heute in Betrieb befindlichen Justizvollzugsanstalten eingerichtet. Eine im Eingangsbereich angebrachte Gedenktafel nennt die Namen der im »Kola-Fu« und im KZ-Außenlager getöteten Häftlinge. In der Ausstellung mit dem Schwerpunkt „Widerstand“ wird die Geschichte des Konzentrationslagers und das Schicksal seiner Gefangenen dargestellt. Im Mittelpunkt stehen einzelne Biografien. Zu sehen sind auch Originalgegenstände und eine nachgestaltete Einzelzelle.

Adresse
Suhrenkamp 98
22335 Hamburg
​​​​​​stiftung@gedenkstaetten.hamburg.de
Tel. (sonntags): +49 40 4 27 31 23 24

Öffnungszeiten:
sonntags 10-17 Uhr und nach Vereinbarung für Führungen.

Eintritt frei.

Die Ausstellung ist nicht mit dem Rollstuhl befahrbar.

Telefonische oder online-Buchung von Gruppenführungen: Museumsdienst Hamburg, Telefon: +49 40 4281310